Aktuelle Lage an der Grenze

Am Mittwoch erreicht uns die Nachricht, dass die polnische Regierung die Truppen an der Grenze zu Belarus verstärkt. ( Unsere Auffangstation liegt ja im Dorf Bialowieza in Ostpolen, 3 km vor der Grenze zu Belarus)

Und warum? Belarussiche Hubschrauber dringen in den polnischen Luftraum an der Grenze ein und verletzten damit die Hoheitsrechte von Polen. Dazu kommt, dass befürchtet wird, dass Wagner- Söldner über die Urwald- Grenze zwischen den beiden Ländern nach Polen eindringen. ( Zum Hintergrund: Vielleicht erinnert Ihr Euch an unsere Berichte, wie wir nur mit Sonder- Genehmigungen nach Bialowieza fahren konnten ?! Damals wurde ein Zaun ( siehe Foto ) errichtet. Dieser Zaun dient dazu, illegale Einreisen von Flüchtlingen in die EU zu verhindern. Allerdings sieht der Zaun nicht überall so aus, wie auf dem Bild. Viele Bereiche sind moorig/ morastig und es ist nicht möglich, so ein Bauwerk zu errichten.

Wenn man sich also im Wald auskennt und ggf. einen Scout hat, ist es immer noch möglich, die grüne Grenze zu überqueren. Deshalb wurden jetzt die Truppen verstärkt und es wird sehr viel kontrolliert. Wir hoffen sehr, sehr, dass sich die politische Lage wieder entspannt und es auf keinen Fall zu Sperrungen kommt. Das würde unser Tierschutz- Arbeit und Fahrten in die Region sehr verschweren…

Also: Bitte Daumen drücken …&… wenn wir schon beim “drücken” sind: Am Besten, diese ganze Situation löst sich auf und es kann überall Frieden geben!

( Vielen Dank für das Foto an Michal  Dyjuk/ AP )

Zurück von der Oktober- Tour

Und wieder mal sind wir zurück von einer sehr anstrengenden Tour: Wir ich ja bereits im letzten Blog schrieb, gibt es vor Ort in Bialowieza Probleme: Polen schottet sich durch einen xxl- Zaun zu seiner Ost- Grenze nach Weissrussland ab. Die Bauarbeiten behindern das tägliche Leben vor Ort sehr ( Beispiel: Auch Polen mit einem Wohnsitz vor Ort werden bei jeder Fahrt mit dem Auto kontrolliert, damit sie keine Flüchtlinge aufnehmen/ transportieren ). Und so lange der Zaun nicht “dicht” ist, wird es auch erstmal so bleiben.  …und ein 240 km langer Zaun baut sich nicht schnell…

Wir waren schon echt verzweifelt, aber ganz ehrlich- wir haben gemeinsam mit Martha schon so viel geschafft, da halten uns läppische Bauarbeiten nicht ab … und schließlich haben unsere Schützlinge Hunger und zwei Hunde möchten in ihr Zuhause.

Also, wieder die Monster- Tour: Hinfahren ( einfache Tour 1428 km ), wir haben uns vor der Sperrzone mit Martha getroffen. Begrüßen, einen Kaffee aus der Thermoskanne und Kuchen auf der Stoßstange, Futter aus unserem Auto in Marthas, Hunde in unser Auto und wieder zurück!   …und zu der Textstelle “Futter aus dem Auto”: Vielen Dank an alle Spender, die unser Auto wieder gut voll gemacht haben!!! Dankeschön an : Doris & Bernd, Sandra & Familie, Marion & Peter und an die Tierarzt- Praxis Drechsel!!!

Es hat alles gut geklappt, aber nach so einer Tour ohne Schlaf mit dieser langen Strecke fühlt man sich immer sehr alt 😉 … wir hoffen sehr, dass die nächste Tour wieder mit mehr Zeit und Ruhe stattfinden kann. Mal sehen…

Wir starten wieder… dieses Mal unter erschwerten Bedingungen…

Jetzt dachten wir eigentlich, wir hätten die Corona- Unwegbarkeiten einigermaßen umschifft und unsere Touren zu unserer Auffangstation in Bialowieza ( Ostpolen, 3 km vor der Grenze zu Weissrussland )  würden wieder normal laufen, da kommen schlechte politische Nachrichten:

Präsident Duda lässt einen Zaun gegen Flüchtlinge bauen. Der Zaun zieht sich von Norden nach Süden auf einer Strecke von 240 km, entlang des Grenz- Streifens zwischen Polen und Weissrussland. ( Nun muss man wissen, das das Grenzgebiet sehr waldig ist. Teilweise gibt es nur auf einem Feldweg eine kleine Tafel und man ist in Polen bzw. Weissrussland. Diese Route nutzen viele Flüchtlinge aus Syrien & co. ) Ein 5 km breiter Streifen parallel zur Grenze ist gesperrt- und das betrifft auch unsere Auffangstation in Bialowieza. Alle nicht -vor -Ort -Lebenden werden für 30 Tage ausgewiesen. Es gibt sog. Notfall- Berechtigungs- Scheine, aber aus Tierschutz- Gründen werden die natürlich nicht ausgestellt 🙁 .

Also “hageln” wir uns jetzt so durch, denn wir möchten unbedingt fahren, Futter & co bringen und zwei liebe Seelen in ein neues Leben bringen. Mögen die nächsten Touren wieder einfacher werden!!! , denn es ist sowieso schon immer anstrengend, auch wenn einem keine “Knüppel zwischen die Beine geworfen werden”.

Vielen Dank an alle Unterstützer & Spender!!! – Nach der Tour werden wir , wie immer, berichten. Bis dahin: Bitte Daumen drücken 😉

(Vielen Dank für das Foto. Es stammt von D. Zarzycka / imago images)

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